Öffentlicher BI–Infoabend zur Atommüllkippe Morsleben

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE hat ihr Verschlusskonzept verändert, neue Versuchsbauwerke sollen erstellt werden. Was ist davon zu halten? Was steht für die Bürgerinitiative als nächstes auf dem Programm? Teilnehmen werden auch Matthias Mohlfeld, Leiter der Abteilung Stilllegung Morsleben, und Dr. Michael Mehnert, Mitglied des Bundesarbeitskreises Atom des BUND. Interessierte können persönlich kommen oder auch per Videokonferenz teilnehmen.

Infoabend der BI MorslebenDienstag 22. März 2022Beginn 19.00 UhrGemeindezentrum Christophorus, Calvörder Straße 1 a, 38350 Helmstedt   

oder per Videokonferenz https://us02web.zoom.us/j/81316924621?pwd=M0NnNjNKSW92M0NwUDZwYzh0T3F2QT09

Anmeldung mit dem Hinweis Video- / persönliche Teilnahme: Tel. 05351/41861 oder E-Mail an info@bi-morsleben.de

Atommüll in ungeeignetem Altbergwerk

In Morsleben, Sachsen-Anhalt wurden ca. 37.000 Kubikmeter Atommüll in einem alten Salzbergwerk „ERAM“ gelagert, der überwiegende Teil davon in bundesdeutscher Verantwortung. Bis heute gibt es kein gesichertes Stilllegungskonzept. Immer noch befinden sich dort das sogenannte Radiumfass und weitere Behälter mit hochaktiven Abfällen, für die das ERAM nie zugelassen war. 

Als unabhängige Bürgerinitiative setzen wir uns für eine Stilllegung des ERAM mit größtmöglicher Sicherheit für Mensch, Umwelt und Natur ein. Dazu beteiligen wir uns an der fachlichen Auseinandersetzung und den öffentlilchen Diskussionen um Atomenergie, Atommüll und das ERAM.

Seit über 25 Jahren haben das Bundesamt für Strahlenschutz bzw. die jetzt daraus hervorgegangene Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE den Auftrag, ein tragfähiges Stilllegungskonzept zu erstellen. Der 2009 zur Planfeststellung vorgelegte und 2011 erörterte Plan steht auf so wackligen Beinen, dass die Entsorgungskommission des Bundes eine Überarbeitung auf dem Stand von Wissenschaft und Technik gefordert hat. Anfang 2018 sollte diese vorliegen. Die Frist ist abgelaufen.

In bundesdeutscher Verantwortung wurden zwischen 1994 und 1998 erhebliche Abfallmengen in das „Ostfeld“ eingelagert, obwohl dies nicht einmal die DDR-Betriebsgenehmigung hergab. Auch das OVG Magdeburg hat das so gesehen; die Einlagerung wurde dann gestoppt und schließlich ganz eingestellt. 

Die Nutzung des Ostfeldes bedeutete die Atommülllagerung hinter sprödem, bröckeligem „Anhydrit“. Danach für die Stilllegung angestellte Versuche, im Anhydrit Beton-Verschlusssperren zu errichten, sind gescheitert. Seit 2010 wurde nichts mehr zur Lösung dieses Problems getan. 2019 hat die BGE erklärt, es mit anderen Materialien noch einmal zu versuchen. Erfolgsaussichten unbestimmt, weiter wird Zeit und Geld 

Wir verlangen von den Betreibern, hier Alternativen auf den Tisch zu legen: Verschluss des Ostfelds im unmittelbar umgebenden Salzgestein, Rückholung des Radiumfasses, wenn nötig komplette Rückholung des Atommülls aus dem Ostfeld.

Ein wichtiger Kooperationspartner in den Auseinandersetzungen um das Atommülllager Morsleben ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Mit dem bund-landesverband sachsen-anhaltorganisieren wir den Morsleben-Workshop.