Nördlich der Autobahn zwischen Magdeburg und Braunschweig liegt das Endlager für radioaktive Abfälle „ERAM“
Atommüll im ERAM Morsleben – 31 Jahre Planverfahren ohne Ergebnis
36.000 Tonnen schwach- und mittelaktiver Atommüll wurden bis zum gerichtlichen Stopp im sachsen-anhaltinischen Morsleben an der Landesgrenze zu Niedersachsen eingelagert. Dazu kommt eine Anzahl von Behältern mit hochaktivem Inhalt. Mittelaktiver Atommüll wurde über lange Jahre einfach abgekippt.
Die BI Morsleben setzt sich seit 1991 mit der maroden Atommüllkippe Morsleben auseinander.
Wie es insgesamt um den Atommüll in Deutschland steht, ist im Atommüllreport gut dokumentiert: https://www.atommuellreport.de/daten.html
Umweltzeitung Braunschweig: “Stilllegung 31 Jahre ungeklärt”
Stilllegung 31 Jahre ungeklärt
Die Umweltzeitung Braunschweig hat ihre Novemberausgabe zum Themenschwerpunkt Atommüll herausgebracht. Zum Download geht es hier.
Aktuelle Informationen zum Downloaden
Unser Flyer als PDF-Download – September 2023
Die aktuellsten Informationen – wie unseren Flyer – gibt es im Bereich „Themenblätter„. Hier gibt es außerdem noch Hintergrundmaterial zu unserer Chronik, ein Infoblatt zum Thema Langzeitsicherheitsnachweis, den Entlagermurks zum Downloaden sowie Infos zum Thema Spenden und Unterstützen.
ERAM – Sichere Stilllegung schnellstmöglich
Fachvorträge Magdeburg – Die Vorträge –
Die Stilllegung des Atommülllagers Morsleben ERAM ist immer noch ungeklärt. Am Samstag, 18. Mai haben wir gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Sachsen-Anhalt eine Fachtagung zur aktuellen Lage durchgeführt. Wie soll es weitergehen mit der Atommüllkippe Morsleben “ERAM”? Bis heute sind weder die 2011 offengelegten Defizite noch die Anforderungen der Entsorgungskommission des Bundes abgearbeitet. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung von 2018 fordert: „Auch die sichere Stilllegung des Endlagers Morsleben muss schnellstmöglich vorangebracht werden.”
Abdichtbauwerke im ERAM
Matthias Ranft, Bundesgesellschaft für Endlagerung GmbH
Abdichtbauwerke im Anhydrit: Anforderungen, Entwicklung, Nachweise
Dr. Antje Carstensen, Bundesgesellschaft für Bandlagerung GmbH
Prüfung des Stilllegungsplans – wie umgehen mit kontroversen Ergebnissen?
Dr. Uwe Hoepfner, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt
ZERAM: Wissen, Ungewissenheiten und Nichtwissen
Dr. Michael Mehnert, Mitglied im BUND-Bundesarbeitskreis Atomenergie und Strahlenschutz
Geplante Flexibilität – Stilllegungsprozess und Entwicklung von Wissenschaft und Technik
Ra. Dr. Ulrich Wollenteit, Hamburg
Atommüll im Altbergwerk
Atommüll in ungeeignetem Altbergwerk
In Morsleben, Sachsen-Anhalt wurden ca. 37.000 Kubikmeter Atommüll in einem alten Salzbergwerk „ERAM“ gelagert, der überwiegende Teil davon in bundesdeutscher Verantwortung. Bis heute gibt es kein gesichertes Stilllegungskonzept. Immer noch befinden sich dort das sogenannte Radiumfass und weitere Behälter mit hochaktiven Abfällen, für die das ERAM nie zugelassen war.
Als unabhängige Bürgerinitiative setzen wir uns für eine Stilllegung des ERAM mit größtmöglicher Sicherheit für Mensch, Umwelt und Natur ein. Dazu beteiligen wir uns an der fachlichen Auseinandersetzung und den öffentlilchen Diskussionen um Atomenergie, Atommüll und das ERAM.
Seit über 25 Jahren haben das Bundesamt für Strahlenschutz bzw. die jetzt daraus hervorgegangene Bundesgesellschaft für Endlagerung BGE den Auftrag, ein tragfähiges Stilllegungskonzept zu erstellen. Der 2009 zur Planfeststellung vorgelegte und 2011 erörterte Plan steht auf so wackligen Beinen, dass die Entsorgungskommission des Bundes eine Überarbeitung auf dem Stand von Wissenschaft und Technik gefordert hat. Anfang 2018 sollte diese vorliegen. Die Frist ist abgelaufen.
In bundesdeutscher Verantwortung wurden zwischen 1994 und 1998 erhebliche Abfallmengen in das „Ostfeld“ eingelagert, obwohl dies nicht einmal die DDR-Betriebsgenehmigung hergab. Auch das OVG Magdeburg hat das so gesehen; die Einlagerung wurde dann gestoppt und schließlich ganz eingestellt.
Die Nutzung des Ostfeldes bedeutete die Atommülllagerung hinter sprödem, bröckeligem „Anhydrit“. Danach für die Stilllegung angestellte Versuche, im Anhydrit Beton-Verschlusssperren zu errichten, sind gescheitert. Erst jetzt, 2023 wurde im Bergwerk ein neuer Versuch zum Verschluss im Anhydrit begonnen. Erfolgsaussichten unbestimmt.
Wir verlangen von den Betreibern, hier Alternativen auf den Tisch zu legen: Verschluss des Ostfelds im unmittelbar umgebenden Salzgestein, Rückholung des Radiumfasses, wenn nötig komplette Rückholung des Atommülls aus dem Ostfeld.
Ein wichtiger Kooperationspartner in den Auseinandersetzungen um das Atommülllager Morsleben ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Mit dem BUND Sachsen-Anhalt organisieren wir den Morsleben-Workshop.